Der erste Satz in Tschick:
Als erstes ist da der Geruch von Blut und Kaffee.
Vor mehr als drei Jahren habe ich das Hörbuch zu Tschick gehört. Damals begeistert, aber ein wenig traurig, weil Hanno Koffler lediglich eine gekürzte Fassung gelesen hat. Damals schon gesagt, ich muss das Buch nochmal lesen. Jetzt, unter anderem wegen des Studiums, ist es also so weit. Und was soll ich sagen, das Buch bleibt großartig.
Herrndorfs Erzähler hat einen geilen schnoddrigen Ton, der nicht meine Sprache ist, der sich aber unglaublich gut runterlesen lässt. Das Buch hat man in wenigen Tagen durch, aber es hallt so schön nach. Und natürlich, die Umstände von Herrndorfs Tod schwingen auch mit. Das ist wie bei Eric Claptons „Tears in heaven“. Ist ein geiler Song. Aber wenn man weiß, dass er das für seinen toten Sohn geschrieben hat, bekommt er nochmal eine Ebene. Ähnlich hier. Aber selbst ohne diese Ebene ist die Geschichte von Maik und Tschick eine tolle Geschichte. Eine Geschichte über die Ängste und Sorgen, die man so als Jugendlicher hat. Eine Geschichte über das Übertreten von Grenzen und das Hinterfragen von Konvention. Eine Geschichte, die Spaß macht und ein wenig zum Denken anregt. Sollten so nicht alle Geschichten sein?
Aber wem erzähle ich das? Tschick hat fast 1000 Rezensionen auf Amazon. Der Film unter der Regie von Fatih Akin wird derzeit gedreht (Natürlich sehen Tisch und Maik nicht so aus, wie ich sie mir vorgestellt habe) und kommt in etwa einem Jahr ins Kino. Aber hej, für genau die, die bisher an dem Roman vorbeigekommen sind, hiermit die Aufforderung: Lest ihn.
Tschick von Wolfgang Herrndorf erschien bei rowohlt.
Schreibe einen Kommentar