Das Coverdesign und der Name haben mich nach Fische füttern
greifen lassen. Hat sich gelohnt. Da sind diese drei Menschen, zwischen 15 und 30 Jahre alt. Der eine ist der junge Radchampion, den keiner leiden kann, Mirko. Der Zweite ist der erfolglose Sänger mit nur einer Hand, Fiorenzo. Und die letzte ist nach ihrem Auslandsstudium nach Hause zurückgekehrt und bereut es mehr, als alles andere, Tiziana. Diese drei Treffen in diesem Dorf in der Toskana aufeinander und verstricken sich.
Fabio Genovese (Ich habe nichts Gegenteiliges gefunden, das hier müsste sein Debütroman sein.) lässt diese Geschichte kapitelweise wechselnd von einem dieser Drei erzählen, nicht nur mit ihrer jeweiligen Sichtweise auf die Dinge und Gefühlen zu den Dingen (und Personen), sondern auch in der jeweiligen Sprache. Deshalb erinnert das Buch stellenweise von der Spreche und dem Erlebten an Tschick, dann wieder an Bücher, die eher von Birbæk geschrieben sein könnten.
Dazu kommt eben diese Geschichte italienischer Art, witzig, nachdenklich und heftig. Ich habe mich extrem schnell durch dieses Buch gelesen und bin gespannt auf das Nächste. Dabei habe ich mit den augenscheinlichen „Themen“ nicht wirklich was am Hut: Radsport, Angeln, Jugendbüro. Braucht man aber auch nicht. Weil diese ganzen kleinen roten Fäden auf der Beziehungsebene dafür umso bekannter sind.
Da aber Fabio Genovese selbst Trainer für Radsport und begeisteter Angler ist, weiß ich nicht, ob da jetzt ein komplett anderes Buch folgen kann. Das werden wir sehen und uns solange mit Fische füttern unterhalten.
Fische füttern von Fabio Genovese ist übersetzt von Rita Seuß und Walter Kögler und erschien bei Lübbe.
Schreibe einen Kommentar