Freya erwachte früh.
Der erste Satz aus Mortal Engines – Jagd durchs Eis
Achtung, Spoiler für Mortal Engines – Krieg der Städte!
Nachdem Tom und Hester im ersten Band der Mortal Engines die fahrende Stadt London aufgehalten haben, bevor sie unzählige unschuldige Menschen töten konnte, sind sie in ihrem Luftschiff als Abenteurer und Händler unterwegs. Bis sie den falschen Passagier mitnehmen und plötzlich das Ziel einer Rebellengruppe werden.
Im ersten Band hat Philip Reeve seine phantastische Welt der fahrenden Städte aufgebaut, jetzt beginnt er, sie langsam zu füllen. London und einige der mir lieb gewonnenen Figuren gibt es nicht mehr, dafür führt Reeve direkt neue ein und gibt seiner Welt mehr Perspektiven. Mehr Hintergrund. Mehr Aspekte.
Während ich im ersten Teil anfangs noch meine Probleme mit der Sprache, dem Weltenbau und auch mit dem Sprecher Robert Frank hatte, bin ich nun gleich drin. Reeve findet eine schönen Mittelweg zwischen Einführung neuer Figuren und Begebenheiten und Nutzung schon etablierter Elemente. So waren die Probleme, die Tom und Hester diesmal zu bewältigen haben, schon im ersten Band angelegt und kommen nicht einfach so aus dem Himmel. Und Robert Frank liefert mir die Geschichte so, dass ich stundenlang zuhören kann.
Jagd durchs Eis ist wie der erste Band keine anspruchsvolle Literatur, sie ist Unterhaltung im besten Sinn: Ich habe sehr viel Spaß in dieser Welt und verbringe gern mehr als 9 Stunden in ihr.
Einzig die Beziehung zwischen Tom und Hester und die Probleme, die sie verursacht (ich will nicht spoilern und bleibe vage), haben mich rausgebracht. Dieser Part und das Verhalten der Beiden fand ich gewollt. So, wie ich die Beiden bisher kennengelernt habe, hätten sie sich nicht so entschieden.
Ich verstehe, dass Reeve diese Entwicklung braucht, um im Buch weiterzukommen. Aber das hätte auch anders laufen können. Konsequenter.
Trotzdem und immer noch: Philip Reeve und Robert Frank servieren mir eine tolle Welt und eine unterhaltsame Geschichte und natürlich will ich jetzt wissen, wie es im nächsten Teil weiter geht.
Mortal Engines – Jagd durchs Eis von Philip Reeve, übersetzt von Gesine Schröder und Nadine Püschel, wurde gesprochen von Robert Frank und erschien bei Argon. Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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