Am Ende bin ich ein bisschen enttäuscht. Aber beginnen wir vorne. Am Ende kommen Touristen ist ein Film über Auschwitz. Nein, eigentlich ist es ein Film nach Auschwitz.
Sven (gespielt von Alexander Fehling, der auch in 13 Semester zu sehen ist) wird ungewollt Zivildienstleistender in der Gedenkstätte des KZ Auschwitz. Er muss sich also mit Touristengruppen, Zeitzeugen, ganz normalen Jugendlichen, der Liebe und einer Stadt herumschlagen, die in aller Welt als Ort des schlimmsten Verbrechen der Menschheit bekannt ist, aber doch irgendwo eine ganz normale Kleinstadt ist.
Sauguter Stoff, tatsächlich auch stark an die eigenen Erlebnisse von Regisseur Robert Thalheim (welcher auch den Film netto gemacht hat) angelehnt. Und während des ganzen Films ist man dabei und geniesst die den Film und die eigenen Gedanken dazu.
Auf jeden Fall sehr sehenswert.
Die beiden Wermutstropfen:
- Das Hauptthema wird nicht tief genug ausgeführt. Es geht darum, wie eine Stadt in Polen mit ihrer Vergangenheit umgeht. Und wie man als Deutscher an diesem Ort damit umgeht. Dieses Thema wird gut eingeführt, aber dann abrupt abgebrochen. Von mir aus könnte der Film in der Hinsicht ein bisschen länger als seine derzeitigen 82 Minuten sein und dafür mehr Dialog zwischen Sven und den anderen Protagonisten sein können.
- Das Ende. Es existiert nicht. Entschuldigt, wenn ich euch das vorweg nehme. Aber der Film endet nicht. Stattdessen beginnt einfach irgendwann der Abspann. Und nein, man kann das nicht „offenes Ende“ nennen. Aber um das zu begreifen, müsst ihr euch Am Ende kommen Touristen ansehen.
Wenn ihr mal einen anderen Blick auf Auschwitz und seine Vergangenheit werfen wollt, schaut euch den Film an, trotz der beiden Tropfen. Es lohnt sich.
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