Um der Bedeutung des Blognamens mal wieder gerecht zu werden, reden wir heute über Dinge, von denen wir alle wissen, aber eigentlich nicht darüber sprechen.
Masturbation ist so eine Sache, von der wir besonders bei Männern davon ausgehen (und damit auch richtig liegen), dass sie es machen. Dass wir dennoch nicht öffentlich darüber reden (
„Ja, ich bin in 20 Minuten bei dir, ich muss mir nur noch kurz einen runterholen!“
oder
„Leute, ich muss mal kurz aufs Klo, ich hab gerade eine Spontanerrektion und muss sie loswerden, bevor ich blaue Hoden bekomme.“
oder
„Schatz, heute dauerts bei mir in der Dusche etwas länger.“
) hat etwas mit dem Verständnis von Selbstbefriedigung in der Vergangenheit zu tun.
Allein die meist dafür benutzten Worte, Masturbation und Onanie, implizieren schon die negative Konnotation.
Die Herkunft von Masturbation ist nicht ganz eindeutig zurück verfolgbar, wahrscheinlich ist aber eine lateinische Ableitung von manus „Hand“ und struprum „Unzucht“, also „mit der Hand Unzucht betreiben“.
Die Onanie dagegen leitet sich wahrscheinlich von der „Sünde des Onan“ ab. Onan ist eine biblische Figur aus der Genesisgeschichte, welche seinen Samen auf die Erde fallen lässt und damit verschwendet (Gen 38,8-10):
8 Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest. 9 Aber da Onan wusste, dass der Same nicht sein eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er’s auf die Erde fallen und verderbte es, auf dass er seinem Bruder nicht Samen gäbe. 10 Da gefiel dem Herrn übel, was er tat, und er tötete ihn auch.
Wobei man sich auch hier der korrekten Deutung unsicher ist.
Sicher dagegen ist:
Masturbation ist nicht mit gesundheitlichen Schäden verbunden. Beim Mann kann regelmäßiges Masturbieren Prostatakrebs vorbeugen. (Quelle)
Und sicher ist genauso, wenn Masturbation unterlassen wird, kommt es manchmal zu Kavaliersschmerzen.
Kavaliersschmerzen oder Bräutigamsschmerzen, auch Blaue Hoden (von engl.: blue balls) reichen von unangenehmen Spannungsgefühlen bis hin zu leichten Schmerzen im Hodenbereich, die nach sexueller Erregung ohne folgende Ejakulation auftreten und auch nach einer Ejakulation anhalten können, wenn die Erektion besonders lange aufrechterhalten wurde. (via)
Ich bin gespannt, vielleicht wird ja irgendwann öffentlich wie oben in den Beispielsätzen über Masturbation gesprochen. Aber dafür sollten wir ein neues Wort dafür finden. Denn Masturbation und Onanie sind negativ, Autoerotik und Selbstbefriedigung irgendwie nicht alltagstauglich.
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