Na, Kleiner, wie kann ich dir helfen?
Der erste Satz aus Fortmachen
Nils Knoblich erzählt fast dokumentarisch die Geschichte seiner Familie und ihrem Ausreiseantrag aus der DDR, mit all den Folgen. Zeichnet seine Erinnerungen und sich selbst am Küchentisch im Gespräch mit seinen Eltern und Großeltern, samt aller Gefühle von damals und heute.
Ich bin zu jung und zu weit im Westen aufgewachsen, um den Fall der Mauer mit all den Konsequenzen bewusst mitzuerleben. Erst durch Erzählungen und Dokumentationen kamen mir die DDR und der Osten näher.
Total schön, diese Art von Erzählung in Form eines Comics zu bekommen, inklusive all der Vor- und Nachteile des Mediums. Und noch schöner, Fortmachen ist erfrischend subjektiv und einseitig, im besten Sinn. Während viele Dokumentationen, aber auch Erinnerungen dieses balancierende „Aber es war nicht alles schlecht“-Gefühl transportieren (vollkommen legitim, übrigens), spricht Familie Knoblich ganz klar aus, wie scheiße die DDR für sie war und wie schlimm sie behandelt worden sind.
Gerade dieses persönliche Empfinden in Comicform hat mir viel Spaß gemacht und Facetten der DDR nochmal näher gebracht.
Fortmachen von Nils Knoblich erschien in der Edition Moderne. Der Autor hat ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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