Mein Vater hat einen neuen Untermieter, er heißt Hans und ist aus China. Natürlich heißt er nicht Hans, aber seinen chinesischen Namen kann kein Deutscher aussprechen und wenn man ihn ganz schnell sagt, hört er sich an wie Hans.
Er ist Ende 20, bis September gilt sein Visum noch und gestern erzählt er mir auf die Frage, wie die Arbeit ist, dass er seinen Traumjob ausübt. Er hat Grafikdesign studiert, aber er arbeitet nicht gern am Computer, das sei alles Schall und Rauch. Er ist Kunsthandwerker und liebt es, seine Hände zu benutzen. Und dann reden wir über China und Umweltprobleme und Politik, auf englisch, weil wir uns nur in der Sprache verstehen. Wenn er Human Rights meint, hört es sich an wie Human Rice.
Hans sagt, gerade kann jeder in China Geld verdienen, besonders mit Grafikdesign. Er kennt zwei Frauen aus Russland, die dort Englisch unterrichten, obwohl sie schlechter sprechen, als er. Und verdienen dabei mehr als er in seinem Traumjob. Aber Hans will noch nicht zurück, er will nicht einfach Geld verdienen. Das sei langweilig.
Er will die Welt sehen, Menschen kennenlernen und verstehen, wie man sonst leben kann. Und wenn China die Feinstaubbelastung runterkriegt und ein besseres politisches System hat, dann geht er zurück. Er braucht eigentlich nichtmal Demokratie, er will aber seine Familie und sich von der Arbeit seiner Hände ernähren können. Vielleicht muss er dafür aus seinem Traumjob sein Traumhobby machen und anders Geld verdienen. Mit Grafikdesign. Oder als Englischlehrer.
Bis dahin muss er nur noch eine Verlängerung seines Visums bekommen.
Hans aus China, Politik und Human Rice
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