Langzeitbericht: Die slow O

Zu der Zeit, als Smartphones noch Handys waren und nicht viel mehr konnten als Telefonie, SMS und Snake, habe ich mein Handy zum größten Teil nur in die Hand genommen, um auf die Uhr zu gucken.

Heutzutage, wenn ich auf mein Smartphone sehe, um auf die Uhr zu gucken, dann sehe ich auch sofort, ob ich von irgendwem irgendwo angeschrieben worden bin und, oh! da kam auch ne Mail. Und ist eigentlich was bei Facebook passiert? Ihr kennt das.

Ich finde das problematisch. Weil ich sonst keine Uhr trage, auch auf dem Nachttisch keine habe und dann Morgens oder Abends auf das Smartphone gucke, ich kann dann auch nicht widerstehen, zu gucken, was da gekommen ist, sobald ist sehe, dass was gekommen ist.

Deshalb habe ich mir irgendwann den Lies lieber ein Buch-Wallpaper auf das Smartphone geladen, um weniger am Telefon zu hängen. Was das Uhrzeitenproblem nicht löst. Gegen eine normale Uhr habe ich mich gewehrt. Ich dachte, sobald ich eine Uhr trage, habe ich die grauen Herren immer hinter mir stehen, dann bin ich vollkommener Sklave der Zeit.

Und dann bin ich auf die Uhren von slow gestoßen. Schaut sie euch an, verweilt einen Moment beim Zeiger. Dann seht ihr die Besonderheit.

Zwei Konzepte, die hier vereint werden. Zum einen sind die Uhren von slow Einzeigeruhren, nur die Stunden werden angezeigt. Zum anderen werden auf dem Ziffernblatt 24 Stunden abgebildet. Pro Tag kreist der Zeiger dieser Uhr nur einmal. Deshalb wird die Zeitanzeige leichter, weil nach kurzer Eingewöhnungszeit kann man auf den ersten Blick sehr schnell die ungefähre Uhrzeit erkennen. Das Ablesen der exakten Uhrzeit wird dagegen schwerer. Genau das ist das Konzept:

Bei einer slow Uhr geht es darum, sich auf das, was wirklich wichtig ist, zu konzentrieren. (…) Das 24-Stunden-Zifferblatt gibt euch einen perfekten Überblick des gesamten Tages. Das ist grundsätzlich anders als bei normalen Uhren und gibt euch so die Chance, ein besseres Bewusstsein für eben den ganzen Tag zu schaffen. Und wie ihr diesen angeht.

slow wirbt damit, dass diese Uhr unsere Leben verändern wird. Das Konzept und das Aussehen des jüngsten Modells, der slow O, haben mich neugierig gefragt und ich habe bei slow nachgefragt, ob ich die slow O ausführlich testen dürfte. Die Jungs sagten ja und nun trage ich die slow O 10 seit einem halben Jahr am Handgelenk.

Gerade diese Ausführung mit ihrem blauem Band ist auffällig, schon bevor man das Ziffernblatt sieht. Als sie auch noch ganz frisch aus der Packung kam, sah das Band auch zu krass, zu künstlich und dadurch extrem billig aus. Mittlerweile ist die Uhr eingetragen, Glas und Gehäuse haben ein paar Kratzer abbekommen und das Band hat seinen Vintage-Look, den es haben soll. Für einen meiner Art, der sonst keine Uhren trägt, fällt das Gewicht auf, das plötzlich am Handgelenk ist. Es ist ein gutes Gewicht, ein hochwertiges Gefühl, die Uhr zu tragen.

Ich habe ein paar Wochen gebraucht um mich an das Gewicht an meinem Handgelenkt zu gewöhnen. Und daran, die Uhr auch zu nutzen. Nach Jahren der Routine, in die Tasche zu greifen, um das Smartphone herauszuholen, muss ich mich erst selbst disziplinieren, auf das Handgelenk zu sehen. Aber irgendwann habe ich meine neue Routine, jetzt fehlt mir die Uhr, wenn ich sie nicht am Handgelenk habe. Und sie macht genau, was mir versprochen wurde: Sie nimmt Geschwindigkeit heraus.

Bei jedem Betrachten der Uhr erinnert sie mich, dass es gar nicht so wichtig ist, wieviel Uhr es ist. Manchmal betrachte ich sie auch einfach, weil ich sie sehr schön finde. Und zeigt tatsächlich den ganzen Tag. Zeigt mir, wann im Tag ich stehe.

Natürlich gibt es genügend Momente, bei der ich eine exaktere Uhrzeit brauche, besonders als Pendler, der viel in der Bahn sitzt. Und wenn ich dann aufs Handy gucke, dann gucke ich immer noch, was sonst so passiert. Aber ich gucke grundsätzlich weniger aufs Handy.

Problematischer ist es, wenn ich vor dem Computer sitze. Dort ist immer die genaue Zeit eingeblendet. Dafür wünschte ich, es gäbe eine slow-Wanduhr. Ich frage die Jungs mal, ob das geplant ist. Genauso spannend wäre es, ob auch eine Automatikuhr geplant ist, was die Uhren auf ein weiteres Level heben würden.

Was sich als überraschend schwer herausgestellt hat, ist das Uhrzeit stellen.

Gerade weil die Uhrzeit so grob ist, ist das genaue Stellen sehr wichtig, weil sonst aus „etwa“ einfach „falsch“ wird. Aber nach ein paar Versuchen hat auch das geklappt.

Immer noch werde ich regelmäßig auf die Uhr angesprochen, besonders, wenn jemand auf ihr die Uhrzeit zu lesen versucht und erstmal irritiert ist. Aber sobald sie es verstehen, sind sie fasziniert. Ich bin es immer noch. Täglich erinnert mich die Uhr am Handgelenk daran, weniger auf die Zeit zu achten. Paradox, aber es funktioniert wunderbar.

Die Uhren von slow werden euer Leben nicht automatisch ändern, aber sie helfen euch dabei, es selbst in die Hand zu nehmen.

Vielen Dank an die Jungs von slow für das Bereitstellen des Testexemplars!

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