Bevor Mazer sich als Mazer neu erfinden sollte, war er Samson Mazer, und davor hieß er Samson Masur.
Der erste Satz aus Morgen, Morgen und wieder Morgen
Sadie und Sam lernen sich im Krankenhaus kennen, er mit kaputtem Bein, sie als Besucherin, beides Kinder, beide gelangweilt. Aber da ist die Nintendo im Wartezimmer. So beginnt diese Freundschaft zwischen den Beiden und dann begleiten wir sie über Jahrzehnte. Inklusive aller Tiefen, Missverständnisse und ungesagter Dinge.
Für mich war es das Schönste, die Freundschaften in diesem Buch zu begleiten, wie sie in den Jahren auseinanderdriften und wieder zusammenkommen. Wie oft ich gedacht habe, „ich kenne das so sehr“.
Ich hab die Geschichte gern und schnell gelesen, mehr als 550 Seiten, die wir mit Sadie und Sam und Marx und all den anderen verbringen, plus Videospiele und dieses nostalgische Erkennen von Dingen aus den 90ern. Macht Spaß, aber schmerzt genauso, wenn das Leben den Leuten Schicksalsschläge vor die Füße wirft. Und dann klappst du das Buch zu und bist irgendwie traurig, weil es rum ist.
Was mich ein wenig stört, im Buch, aber auch in der Diskussion um das Buch, dass es heißer gekocht wird, als es eigentlich ist. Auf dem Klappentext steht „Rivalitäten“, im Buch kommen Phrasen wie „[…]aber zu dem Zeitpunkt haben sie schon Jahre nicht mehr miteinander gesprochen[…]“. Ja, Sadie und Sam reden manchmal nicht miteinander. Und wir können das alle nachvollziehen, weil wir solche Situationen auch haben. Das macht die Geschichte ja so gut. Aber es ist nie diese Rivalität, nie dieses ganz große Auseinanderbrechen, dass angedeutet wird.
Hätte nicht sein müssen. Trotzdem: Tolles Buch und ich bin gespannt auf die Verfilmung.
Morgen, Morgen und wieder morgen von Gabrielle Zevin wurde übersetzt von Sonia Bonné und erschien bei Eichborn. Der Verlag hat mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
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