Vor knapp einem Monat hatte ich über eBays Einführung des kostenlosen Versandzwangs berichtet, heute kam eine neue Mail von eBay.
Betreff: Username, Wichtige Regeländerung für Verkäufer
EBAY WIRD NOCH SICHERER
PAYPAL ALS ZUSÄTZLICHE ZAHLUNGSMETHODEGenau wie Sie zahlen viele eBay-Mitglieder mit PayPal, denn das ist einfach und sicher:
Verkäufer erhalten die Zahlung umgehend, können schnell versenden und sind vor Zahlungsausfällen geschützt. Käufer sind durch den PayPal-Käuferschutz abgesichert – bei nicht versandter oder stark von der Beschreibung abweichender Ware erstattet PayPal den Kaufpreis.Besonders Käufer, die sonst nur Verkäufern mit vielen Bewertungen vertrauen, erwarten diese
zusätzliche Sicherheit.Deshalb können ab dem 25. Februar 2010 Verkäufer mit weniger als 50 Bewertungspunkten nur dann Artikel einstellen, wenn sie PayPal als Zahlungsmethode anbieten. Damit erhöhen Sie die Anzahl möglicher Käufer und entsprechend auch Ihre Verkaufschancen.
Natürlich können Sie – neben PayPal – weiterhin auch andere Zahlungsmethoden, wie z. B. Überweisung, anbieten.
Erfahren Sie mehr über PayPal und diese Änderungen
Beste Grüße
Ihr eBay-Team
Faszinierend, wie man solch eine Einschränkung als Positivum schönschreiben kann! Was da nämlich eigentlich steht ist folgendes:
Für die Poweruser, die Leute, welche mit eBay richtig Geld verdienen ändert sich nichts, denn diese sind ja schon lange bei mehr als 50 Bewertungspunkten.
Für die ganz normalen Leute, die ja seit Ende letzten Jahres schon gezwungen sind, manche Artikel kostenlos zu versenden, heißt das: man muss jetzt Paypal als Zahlungsmethode angeben.
Gut für Käufer, genauso wie kostenloser Versand. Denn Paypal ist für Kaufer kostenlos und definitiv schneller und durch den Käuferschutz sicherlich auch sicherer.
Ziemlich scheiße für sporadische Verkäufer, denn für Verkäufer ist Paypal nicht kostenlos:
Jede in Euro empfangene Zahlung innerhalb Deutschlands, aus einem Mitgliedsstaat der EU sowie aus Norwegen, Island und Liechtenstein kostet Sie maximal 1,9 Prozent des Betrages zuzüglich 0,35 Euro. Konto und Kontoführung sind kostenlos.
Wir gehen nicht vom Worst-Case aus, denn dann zahlen wir drauf. Aber sagen wir mal, so ein Mittelding. Wir verkaufen also ein relativ neues Buch/DVD und die Auktion zeigt uns an:
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben ihren Artikel für 5,00 Euro verkauft!
So, da wir uns im Buch/DVD Bereich befinden, mussten wir kostenlosen Versand anbieten. Und da wir noch nicht so viel bei eBay gemacht haben, sind wir erst bei 42 Bewertungspunkten, also zahlt der Käufer mit Paypal, was wir schon 10 Minuten nach dem Kauf bestätigt bekommen. Wir haben aber vom letzten Kauf noch die Versandtasche, welche wir wiederverwenden können.
Dennoch zahlen wir mindestens 1,40 € (1,55 € bei DVDs) Versand. Dazu kommen 0,45 € (0,35 € plus 0,10 € (1,9 Prozent von 5 Euro aufgerundet)) für Paypal. Sind wir also bei 1,85 € (2,00 €), welche wir von unseren Einnahmen abziehen können. Und für drei Euro kann ich mein verkauftes Objekt auch behalten. Oder spenden.
Oder man probiert eine Alternative. Ohne Wertung erstmal, muss es selbst erst ausprobieren.
Für heute und nicht zum ersten Mal denke ich, dass eBay sich damit selbst ins Fleisch schneidet.
Eure Meinung?
Nachtrag:
Jenny hat mich den Kommentaren auf was ganz Wichtiges hingewiesen, ich habe die Verkaufprovision vergessen! eBay kassiert ja nicht nur bei Extras wie Sofortkauf, Galeriebilder und Top-Position, sondern auch Provision vom verkauften Wert.
Bei unserem Beispiel liegen wir in der Kategorie 2: Verkaufspreis 1,00 – 50,00 €. Dort ist die Provision 8% des Verkaufspreises. Das sind bei 5 Euro immerhin 0,40 €. Damit sind wir abzüglich unserer anderen Gebühren bei einem „Reingewinn“ von 2,75€ (2,60€ bei der DVD)
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